DK3PK
Einkorn
Schaltungskonzept
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Zusammenfassung Konzept Schaltplan VFO Aufbau Antenne PDF-Artikel: RX PDF-Artikel: VFO

Das Antennensignal wird induktiv in einen Schwingkreis gekoppelt, von wo es kapazitiv an die Vorstufe weitergeleitet wird. Der Ausgang der Vorstufe ist mit einem Doppellochkerntransformator aperiodisch mit dem Mischereingang verbunden. Im Mischer wird das HF-Signal mit dem VFO-Signal direkt in den NF-Bereich heruntergemischt. Mit einem Operationsverstärker wird der Pegel des NF-Signals angehoben, so dass der folgende Filterbaustein in einem Bereich mit gutem Signal-Rausch-Verhältnis arbeitet. Bei dem Filter handelt es sich um eine integrierte Schaltung mit geschalteten Kondensatoren, die ein elliptisches Filter 8. Ordnung mit sehr steilen Filterflanken und hoher Weitabselektion realisiert. Das gefilterte NF-Signal wird nochmals in einem Operationsverstärker verstärkt und einerseits an den Lautsprecherverstärker, andererseits an die automatische Verstärkungsregelung der Vorstufe weitergeleitet.

Das Schaltungskonzept ist natürlich weit von einem idealen Empfängerkonzept entfernt; es beinhaltet jedoch einige wohlüberlegte Kompromisse. Prinzipbedingt werden beide Seitenbänder empfangen, was bei dichter Bandbelegung zu Problemen führen kann; durch die steilen Filterflanken wird dieser Nachteil aber ein wenig ausgeglichen. Außerdem ist der verwendete Filterbaustein wesentlich billiger als ein Quarzfilter, erfordert keinen Abgleich und gestattet auf einfachste Weise die Steuerung der Bandbreite. Mit der Phasenmethode ließe sich das unerwünschte Seitenband unterdrücken, allerdings würde der Aufwand durch einen zweiten Empfängerzug und einen Phasenschieber verdoppelt und der Nachbau erschwert.

Die Verwendung eines NE612 als Mischer und einer Vorstufe spricht nicht für eine gute Großsignalfestigkeit. Der Empfänger wurde jedoch von Anfang an für kleine magnetische Loop-Antennen entwickelt, die sich für reine Empfangszwecke leicht z.B. aus einer Fahrradfelge aufbauen lassen. Solche Antennen bieten eine hohe Selektion und großen Signal-Stör-Abstand, liefern aber bekanntlich relativ geringen Signalpegel, so dass eine Vorstufe für maximale Empfindlichkeit sinnvoll ist.

Die Selektion wird zusätzlich durch den äußerst schmalbandigen Eingangskreis verbessert, der für maximale Empfindlichkeit innerhalb des Bandes nachgestimmt werden muß. Infolge dieser hohen HF-Selektion gibt es keine Probleme mit dem AM-Durchschlag starker Rundfunksendern.

Die Vorstufe erfüllt zwei weitere Zwecke; zum einen vermindert sie die Abstrahlung des VFO-Signals, das bei einem Direktmischer ja innerhalb des Bandes liegt und somit durch die Vorselektion nicht unterdrückt wird, zum andern dient sie der automatischen Verstärkungsregelung. Der eingesetzte Dual-Gate-MOSFET erreicht durch die Art der Beschaltung etwa 40 dB Regelumfang, was in den meisten Situationen ganz gut ausreicht.

Die Vorstufe ist aperiodisch über einen HF-Übertrager an den Mischer gekoppelt. Deshalb erfordert ein Bandwechsel lediglich die Änderung des Eingangskreises und des VFO. Ansonsten hat der gesamte Empfänger keine Abgleichpunkte! Weil überdies der größte Teil aus NF-Stufen besteht, ist der Nachbau recht unkritisch.

Der geringe Stromverbrauch von 12 mA bzw. 8 mA , wenn man den Lautsprecherverstärker wegläßt, kommt einerseits durch die Auswahl geeigneter ICs zustande, andererseits durch die etwas ungewöhnliche Beschaltung des Vorstufentransistors, dessen Drain-Source-Strom gleichzeitig zur Speisung des Mischers und des NF-Filters dient.